Fussball WM 2010

17.11.13

Der erste Tag.

Hornbach sendet mir eine Vuvuzela. Ich bin ganz entzückt, sie kommt per Bote und noch vor dem ersten Spiel. - Danke auch.

Ich mache es mir bereits um 14:00 gemütlich. Ein bisschen Musik aus dem Radio mit den letzten Meldungen und dazu das Fernsehprogramm aus Südafrika.

Dann beginnt die Übertragung aus dem Stadion in Johannisburg. Ich beginne mit der Vuvuzela zu üben. Ein bisschen Tröten und - tatsächlich - der selbe Sound wie aus dem Stadion. Nur können die Afrikaner anscheinend länger als ich. Mann, haben die eine Puste.

Es wird gesagt, dass Nelson Mandela, dieser große südafrikanische Mann, nicht kommen kann, weil es einen tragischen Unfall gegeben hat, bei dem eines seiner Enkel ums Leben gekommen ist. Ein trauriger Moment. Ich erinnere mich an den Beginn der letzten Winterolympiade.  

Die Nationalhymnen erklingen und es bleibt eine Zeit lang ruhig. Doch dann ertönt das Geräusch der "Tube" wieder. Hatte ich auch schon einmal,  - als ich aus seiner sehr lauten Disco nach fünf Stunden nach Hause ging - diese Tube im Ohr.

Das Spiel fängt an und ich tröte mit. 

Die Mexikaner setzen die Südafrikaner ganz schön unter Druck, aber es gelingt ihnen nicht den Ball in das Tor zu bugsieren. Das Spiel plätschert die erste halbe Stunde dahin. Es ist wie ein Abtasten, der sich gegenüber stehenden Mannschaften. Dann legen sich die Mannschaften etwas mehr ins Zeug. Bis zum Halbzeitpfiff bleibt es temporeich, aber ohne Tor.

Nach der Pause sind es die Afrikaner, die plötzlich und ganz unvermittelt da sind. Sie erzielen durch Tshabalala das erste Tor dieser Weltmeisterschaft in der 55. Minute. 

Inzwischen habe ich gelernt die Tröte richtig einzusetzen und ein lauter Ton erschallt aus meinen Räumen.

Draußen ist es warm und ich höre sonst keine Jubelrufe, oder Tröten. Es ist eben ein kleines Dorf.

Gespannt schaue ich, was die Mexikaner nun unternehmen werden. Sie bauen den Druck wieder auf. Aber die Afrikaner scheinen beflügelt und haben ihrerseits weitere Chancen, bis ein Mexikaner in der 79. Minute ohne große Mühe "einlocht". 

Das Spiel gewann dadurch noch an Spannung und Tempo. Die Südafrikaner haben sich das Spiel nicht geschenkt. Sie hatten einige gute Spielzüge zu bieten, blieben aber ohne Torerfolg, es endete mit dem 1:1.

 

Die Südafrikaner gaben ein schönes Auftaktspiel ab und die Bilder von den Feiern außerhalb des Stadions zeigen, wie sehr die Leute sich darauf gefreut haben. Ein wahres Freudenfest. 

Gewundert hat mich, wie schnell sich dieses große Stadion wieder geleert hat, was doch ein Zeichen ist, dass man die Menschenmassen gut durch das Gebäude nach draußen lenken kann.

Ich erwarte das zweite Spiel und beginne zwischendurch etwas zu bügeln.

Unerwarteter Weise erscheint mein Nachbar und macht mich darauf aufmerksam, dass die Feuerwehr im Dorf ein "Public Viewing" veranstaltet.

Ich bin etwas verunsichert. Neben mir ziehen neue Mieter ein und die sind mal so und mal so. Sie wollen nicht wissen, wie sie sich noch am Tage zuvor verhalten haben und wenn ich es mir richtig überlege, will ich das auch nicht immer.

Zudem haben wir im Club Probleme mit den Infomodulen. Die wollen ihre Seite umgestalten und sich den Mehrheitsentscheidungen nicht beugen. Wir haben schon darauf hingewiesen, dass sie nicht dass Recht haben sich eine eigene Seite aufzubauen, wie sie es wollen. Das wäre ja noch schöner. Sportwind hat sich ganz nachdrücklich für das Design ausgesprochen, welches die anderen Clubs vorgelegt haben und es wurde mehrheitlich angenommen. Die Infomodule protestierten und maulten herum, konnten aber nichts mehr machen. Einige Mitglieder haben gegen die Infomodule Stimmung gemacht. Vielleicht werden die Infomodule bald aufgelöst. Dann hätte Sportwind etwas mehr Einfluss im Modellbereich "funktionell"

Wenn ich doch gleich noch zum "Public Viewing" gehe spreche ich mit den anderen, wie wir die Infomodule nutzen können, wenn sie erst einmal am Boden liegen. Ich meine, wir sollten sie einfach verkaufen.

 

Im zweiten Spiel des Tages fanden sich Frankreich und Uruguay zusammen. 

Es ist noch nicht ganz so ungezwungen, wie vor vier Jahren, finde ich. Prompt wirkt auch das Spiel etwas verkrampft auf mich. Soll ich nochmals Tröten? Nein, ich lasse auch das besser. 

Ergo, wird es ein langweiliges Fußballspiel. Keine Tröte, kein Bier, keine Chips und auch keine Tore in der ersten Halbzeit.

Die Franzosen brechen sich einen ab. Ich hoffe auf ihren Spielgeist und warte die zweite Halbzeit ab. Meine Hoffnung erfüllt sich ein wenig. Die Spieler aus Uruguay haben schwere Anläufe der Franzosen zu überstehen. Sie wehren sich mit unfairen Mitteln und erhalten gelbe Karten. Ein Spieler wird schließlich vom Feld gestellt. Es sind die letzten Minuten und die Franzosen drängen immer stärker auf das Tor von Uruguay. Sie bringen aber den Ball nicht rein. Das Spiel geht 0:0 aus. 

Ich gehe zufrieden in die Heia.

 

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Sportwind

Autor:

Steffen Windschatten Quelle Copyright Tauka® 2010