17.11.13

Ich bin gerade dabei eine Deutschlandflagge hinauszuhängen, da unsere Mannschaft doch  nun gesund in Südafrika angekommen ist, als meine Nachbarin nach Hause kommt.

Sie meint: "Ah, da wird aufgerüstet?" Ich grinse und erwidere: "Ja, sie sind doch schon da unten!" und sehe, wie sie etwas verlegen schaut, aber nichts weiter dazu sagt. Das ermutigt mich zu einer kleinen Spitze: "Na, hoffentlich bleiben sie komplett!" sage ich und wende mich wieder dem Nagel und der Flagge zu.  Ich habe sie erwischt, denn darauf wird sie unvorsichtig, prustet durch die Lippen und sagt dann: "Also mir ist das Wurst!"

Ich belasse es dabei, denn ich wollte sie nicht gleich belehren, wie wichtig es doch für die deutsche und sogar die europäische Wirtschaft ist, dass unsere Mannschaft in dem neuen A380 gesund in Südafrika angekommen ist. Schließlich haben fast alle Deutschen immer noch ein gespaltenes Verhältnis zu unserer eigenen Flagge, wenn sie da im Winde baumelt, sogar dann wenn nur die drei Farben Schwarz, Rot Gold und keine weiteren Embleme, Zeichen oder Runen darauf abgebildet werden.

Die gute Frau scheint sich mit der Vergangenheit der Deutschen auseinandergesetzt zu haben. Schließlich ist es über fünfzig Jahre her, dass der Krieg der von Deutschland ausging, durch die Alliierten beendet wurde. Ein Glück dass wir das nicht miterlebt haben. Trotzdem ist es nicht tugendhaft, finde ich persönlich, beschämt zu sein, wenn eine deutsche Flagge zu sehen ist. Sicher weiß ich, dass man hier und da auch Patriotismus damit verbindet, wenn im Garten die Flagge gehisst wird.

Ich freue mich jedenfalls, dass die Mannschaft gut angekommen ist, ihre Quartiere bezogen hat und wünsche ihnen von Herzen, dass sie wohlbehalten zurück kommen.

Sportwind

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