Es liegt ein Tuch über meiner Seele,
ein leichtes weißes Stück Seide,
flattert im Winde auf,
der kommt durch eine Schlucht.
Sand rieselt eine Düne herab,
Steine rollen an einem Hang,
Wiesen erstrecken sich daran,
Bäume bilden einen Wald.
Ein fieser Schmerz raubt den Atem,
von der Zunge will kein Wort,
dringt mir unter die Haut,
und erkaltet dort.
Von den Bergen heult ein Ton,
die Musik zu diesem Bilde,
lässt erschauern bis ins Mark,
wiederholt die Worte, die ich sprach.
Viele Jahre sind vergangen,
hinterließen Furchen wie die Steine,
welche unterm Kratzen dieser Felsen,
meine falschen Worte in mir eingraben.
Der Boden tut sich auf,
wo in der rissigen Erde ich versinke,
weil ich denk an diese Worte,
mit denen ich so tief verletzte.
Mein egener Gestank
durch die feinen Rillen dringt,
zum Weglaufen mich im Geiste zwingt,
doch kann ich nicht gehen.
Ein leichtes weißes Tuch
liegt über mir und meiner Seele,
ein leichtes Tuch,
so schwarz wie unsere letzte Stunde.
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Steffen Kaphahn
Tauka
11. Mai 2011
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