Die Schwarze Kunst |
17.11.13 |
|||||
Während Entdeckungsreisende und Konquistadoren
Kenntnisse über die Welt gewannen, eröffnete Gutenbergs umwälzende
Erfindung neue Möglichkeiten zum Austausch von Worten und Gedanken. Lange konnte man sich nicht darüber einigen, von wem
und wo der Buchdruck, die „Schwarze Kunst“, erfunden wurde. Heute gilt
als erwiesen, dass die Chinesen auch auf diesem Gebiet bahnbrechend waren.
Sie konnten schon zu Anfang unserer Zeitrechnung Papier herstellen, und
diese Kunst wurde von den Arabern nach Europa vermittelt. Bereits im 14. Jahrhundert druckte man in Korea mit
beweglichen Metalltypen, während man in Europa gerade mit dem
Holztafeldruck begonnen hatte. Man stellte von Hand, ohne Druckerpresse
sogenannte Blockbücher mit Bildern und Begleittexten her. Dem Goldschmied
Johann Gutenberg war es vergönnt, die Methode der Koreaner neu zu
erfinden. Er kombinierte die beweglichen Metalllettern mit einer gewöhnlichen
Traubenpresse und hatte damit eine Drucktechnik geschaffen, die
Jahrhunderte lang verwendet wurde. Ab 1448 wirkte er in seiner Heimatstadt
Mainz und druckte 1453 – 1455 die berühmte Gutenbergbibel. Das neue Handwerk des Buchdrucks wurde durch keine
Zunftregeln eingeengt und verbreitete sich durch herumreisende
Gelegenheitsarbeiter rasch über ganz Europa. 1462 kam es in Mainz zu
religiösen Unruhen, viele Drucker flohen und ließen sich anderswo
nieder. Ende des 15. Jahrhunderts war Venedig im Buchdruck führend, und
hier wurden in wenigen Jahrzehnten fast 3000 Titel in mehreren Millionen
Exemplaren hergestellt. Der Venezianer Aldus Manutius druckte Texte der
griechischen und lateinischen Klassiker in einer neuen Schrift, der
Antiqua. Anfang des 16. Jahrhunderts gab es in Europa etwa 1200
Druckerpressen. Es waren aber zu viele – die Buchpreise sanken, und
viele Druckereien mussten schließen. |
||||||
Autor: |
Iren Buchdruck | Copyright Tauka® 2005 |