Dimensionsbetrachtungen

17.11.13

Während eines Symposiums habe ich zu meinen Forschungen rund um die Hexen einige interessante Begebenheiten erkannt:

Betrachtet man eine Comicfigur, wird deutlich, dass diese in einer zweidimensionalen Welt erscheint. Eine Manifestierung der Comicfigur ist die Hülle, die sich ein Mensch überzieht. Diese Hülle ist in einer dreidimensionalen Umgebung vorhanden.

Schlüpft ein Mensch in die Hülle, erfüllt er diese mit Leben, indem er die Comicfigur irgendwie nachahmt.

Warum wird dies gemacht?

Die Comicfigur ist eine Abstrahierung von tatsächlichen Begebenheiten, Träumen und Wünschen. Sie stellt eine Vereinfachung von Gesetzen dar und macht deutlich, was passieren würde, wenn die Gesetze mit einem Federstrich veränderbar wären, seien es Naturgesetze, oder gesellschaftlich anerkannte Normen, Richtlinien oder juristisch einklagbare Gesetze.

Aus der Betrachtung heraus lassen sich weitere Umkehrvarianten ableiten:

Würde eine Comicfigur denken können, sie würde maximal lediglich in zwei Dimensionen denken können. Aber sogar dies dürfte einer Comicfigur schwer fallen. Wahrscheinlicher ist es für ein Comic, in einer Dimension zu denken und zu handeln und nur dann, wenn etwas auf dem Spiel steht, würde ein Comic beginnen, in zwei Dimensionen denken. Dies wäre zum Beispiel das natürliche Verhalten, sich zu wehren, oder sich zu schützen.

Ebenso ergeht es der Hülle einer Comicfigur, der Maske.

Erschaffen im dreidimensionalen Raum, der Matrix, wird sie zumeist in zweidimensionaler Richtung denken, was ihr als Ableitung der Comicfigur aus dem Comicheft auch nahe kommt. Der Schausteller unter der Hülle, begibt sich also in die Maske, um die Zweidimensionalität des Comics anschaulich zu machen und auf diese abstrakte Weise dem Menschen etwas zu erklären.

Die Hülle des Comichelden ist ein Mischwesen zwischen zweiter und dritter Dimension.

Wir finden diese Mischwesen bereits in frühester Zeit bei den Hexen: Gestalten, denen Zauberkräfte und übermenschliche Fähigkeiten zugesprochen werden. Auch sie existieren in Form einer Larve in der dreidimensionalen Welt, zeigen aber in ihrem Gehabe und ihrem Ausdruck das zweidimensionale Abbild der Realität.

Folgt man dieser Betrachtungsweise, ist der Mensch in einer mehrdimensionalen Welt ein Wesen, dass gewöhnlich nur dreidimensional denkt. Dieses Denken wird nur dann in eine mehrdimensionale Betrachtung überführt, wenn der Mensch dies will, oder muss, da es ihm zumeist zu schwer ist, dauernd alle möglichen Dimensionsbetrachtungen, mit in seine Beurteilungen und Entscheidungen einfließen zu lassen.

Vielleicht lassen sich die Ergebnisse mit der notwendigen Distanz betrachten, wenn man sich ein Beispiel vor Augen führt:

 

Beispiel:

Nicole spielt mit ihrem Sohn. 

Sie sagt ihm, er solle die Augen schließen und nur auf die Geräusche achten, denn dass schule sein Gehör. Der Junge vernimmt nun die Geräusche eines Schlüsselbundes und einer, sich öffnenden und wieder schließenden, Türe.

Aus den empfangenen Signalen bildet der Junge eine zusammenhängende Abfolge. Er meint, die Mutter habe die Türe mit dem Schlüssel aufgeschlossen und sei in das andere Zimmer gegangen.

Dem Jungen fehlte die Dimension des Sehens. Er beurteilte die Geräusche und folgerichtig entwarf er eine Regel, nach welcher Schlüssel, Tür auf, Tür zu, gleich Eintritt in den nächsten Raum bedeute.

Hätte der Junge mit geschlossenen Augen das Zimmer abgetastet, also eine weitere Dimension (den Tastsinn) hinzugezogen, hätte er erkannt, dass Nicole weiterhin im Zimmer geblieben ist.

Ohne weitere Dimension bleibt der wahre Ablauf eines Geschehens oft verschlossen und es hätte an Zauberei angemutet, wenn die Mutter trotzdem im Zimmer gewesen wäre, obwohl eindeutig die Signale zu vernehmen waren, welche bedeuteten, dass Nicole das Zimmer verlassen hat. Nicoles Sohn hätte dies wahrscheinlich nicht ohne weitere Erklärungen verstanden, da er auf eine Dimension beschränkt war.

 

Ergebnis:

Man darf nun aufgrund dieser Betrachtungen ableiten, dass es einem Wesen in der zweidimensionalen Welt leicht fällt, in eindimensionalen Strukturen zu denken. Einem Wesen der dreidimensionalen Welt fällt es leicht, in zweidimensionalen Strukturen zu denken. 

Deutlich wird die Auswirkung bei dem Umgang mit komplexen Strukturen und Situationen, die nur durch Großrechner zu erfassen sind. Der Computer hilft dem Menschen die Vielzahl an möglichen Dimensionsvarianten zu beherrschen und in seine Vorhersagen mit einfließen zu lassen, ohne die wahrscheinlich ein falsches Bild der Wirklichkeit zustande käme.

 

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Autor:

Arka Tauka

Quelle

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