Ludenburg |
17.11.13 |
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Ludenburg ist von der Geschichte her eine Kasernenstadt mit vielen ehemaligen Soldatenhäusern. Wie das ist, wenn eine große Anzahl von Soldaten auf einem Haufen sind, kann man sich sicher vorstellen. Es herrscht eine strenge und koordinierte Amts- und Obrigkeitsliebe. Dazu kommen die Ausschweifungen und Vergewaltigungen von Soldaten, welche den umliegenden Bauernmädchen angetan und von den höheren Amtsoldaten heruntergespielt werden mussten. Man war also immer schon bereit,
mehr dafür zu bezahlen, wenn eine Lüge die Wahrheit vertuschte, als wenn
die Wahrheit ans Licht kam und sich die Soldaten in einem schlechten Licht
zeigen würden. Nach dem Krieg wurden in Ludenburg die Besatzer der alliierten Streitmächte stationiert. Diese fremden Krieger hatten es bald heraus, was in Ludenburg gut funktionierte. Und so wurden Frauen der Umgebung geschwängert, von denen aber auch viele ihre Männer verloren hatten und deswegen gerne bereit und willig waren. Einige Besatzer heirateten in dem,
für sie, fremden Land, ließen sich später wieder scheiden, zumeist wenn
es zu weiteren Liebschaften gekommen war und heirateten erneut. Man kann
dies an vielen Stellen erkennen, wenn man auf die Namensschilder in den
Amtsstuben der Besserverdiener schaut. Es sind viele neu klingende Namen
der „Befreier“ darunter. Die Besatzer machten es bald zu
einem militärisch organisierten Plan, die Frauen und jungen Mädchen aus
der näheren und weiteren Umgebung, von denen sie sicher gehen konnten,
dass sie bereit waren, Geld für Sex anzunehmen, nach Ludenburg einzuladen
und ihnen ein Quartier zu geben. Man suchte im gesamten besetzten Lande
nach solchen Frauen, wollte schließlich dafür sorgen, dass das Land transparent und wehrlos
blieb. Deswegen wurde auch darauf geschaut, wo mögliche Frauen waren, die
vielleicht einmal fremdgehen wollten, weil sie von ihrem Mann wussten,
oder ahnten, dass er sie bereits betrogen hatte. Diese Frauen wurden dann in einem konstruierten Gespräch eingeladen, in Ludenburg unter irgend einem Vorwand ein paar Tage gegen Bezahlung zu verbringen. Willigten sie ein, erhielten sie
ein Zimmer und abends kam es dann zu den Begegnungen mit den jungen
Soldaten. Das klappte alles so gut, dass die Besatzer dazu übergingen, einige kleine Orgien zu organisieren, bei denen die Damen meist unter Drogen gestellt wurden, damit sie alles schneller vergessen konnten. Die höheren Militärs sahen eine
Möglichkeit, ihre sexuellen Phantasien auf eine Ebene zu verlagern, welche
mit militärischen Zielen vereinbar waren, die nach den Gesetzen des
besetzen Landes nicht mehr erlaubt waren. Aber sie wollten ihre
Macht auf die Behörden in diesem Lande der Verlierer ausloten. So wurden
Frauen eingeladen, ohne dass diese wussten was auf sie zukommen würde.
Sie dachten zumeist, sie sollten zu einem Vorstellungsgespräch kommen
oder Ähnliches. Dann wurden sie in ihrem Quartier überrascht, unter
Drogen gesetzt und vergewaltigt. Da sie betäubt waren, hatten sie
hinterher keine klaren Erinnerungen an die Ereignisse und waren bereit,
dies alles als einen Alptraum abzutun. War das Militär doch zu weit gegangen und erstatteten die Damen aufgrund ihre undeutlichen Erinnerungen eine Anzeige, folgten Absprachen mit den Amtpersonal in Ludenburg. Es ging darum, die Sache nicht laut werden zu lassen und als Einzelfall abzutun. Dafür wurden dann sogar hohe Gelder gezahlt. Die Frauen wurden peinlich befragt und sagten auch wahrheitsgemäß aus, aber die Sache verlief sich im Sande. In dem besetzten Land wurden bald
Kinder geboren, von denen nur die Besatzer einigermaßen genau wissen
konnten, wer die Väter waren. Litze, der sich in der Nähe von Ludenburg angesiedelt hatte, verstand es, mit den Besatzern ins Geschäft zu kommen. Er schlug sich als Vermittler zwischen den Beamten und den Besatzern vor. Zwar hatten es die Besatzer nicht unbedingt nötig, einen solchen Vermittler einzusetzen, aber man willigte ein. Die Militärs hatten bereits erkannt, dass Litze ein idealer Informant sein würde, wenn es um die Weitergabe von Informationen über die Menschen des Verliererlandes ging. Aber er konnte auch nützlich sein, wenn es in ferner Zukunft darum ging, technisches KnowHow in das Land der Besatzer zu transferieren. Litze wurde also beauftragt, die Besatzer gegen Geldleistungen mit allen Informationen über das Verhalten der bestiegenen Frauen und deren Nachkommen zu versorgen, die man benötigte und die Gespräche bei etwaigen Geldgeschäften mit den Beamten zu führen. Als Gegenleistung erhielt er uneingeschränkte Handlungsfreiheiten in seinem Lande.
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Autor: |
Burgunder Train | Quelle |
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