Die Kap(p)hahn stammen aus Obersachsen und zwar scheint die Gegend um Dresden und Leipzig die Wiege dieses, seit der Reformation evangelisch-lutherischen Geschlechts zu sein. Der Name, der sich früher auch Kaphan oder Caphan schrieb, leitet sich vermutlich von Capaun, Kapaun = Hahnrei her und stellt damit wohl einen Eigenschafts, oder besser gesagt einen alten Spitznamen dar.
Urkundlich taucht das Geschlecht zum ersten Mal in Leipzig, mit der am 06. Febraur1604 dort erfolgten Geburt des späteren Grunauer Pastors Mag. Georg Kaphan auf.
Ganz verschieden war im Laufe der zu überblickenden Jahrhunderte die Berufswahl der einzelnen Glieder der Sippe: Bauern, Handwerkern, Kaufleuten und Bürgermeistern begegnen wir ebenso wie Geistlichen, Lehrern, Ärzten und Apothekern (im Zeitraum bis etwa 1900).
Die Verbreitung beschränkte sich bis 1900 auf Deutschland und zwar zum größten Teil auf Mitteldeutschland: Feistaat Sachsen, Thüringen, Vogtland, und Provinz Brandenburg.
Früher scheint ein Wappen geführt worden zu sein, denn es fand sich ein solches im Nachlass der 1911 zu Dönhof i. Rh. verstorbenen Pastorin Marianne Rosalie Kaphahn geborene Wehner. Es zeigt einen blau-silben gestpaltenen Schild, einen rechtsgewendeten schwarzen Haushahn mit erhobenem linken Fang auf einem grünen Dreiberg; Helmzier: zwischen silber(rechts)-blauen(links) Hörnern ein sechsstrahliger goldener Stern; Helmfedern: blau-silbern.
Früherer Grundbesitz in Gestalt von Bauerngütern war im 17. Jahrhundert in Wiederau und etwa von 1825-1877 in Berga an der Elster vorhanden. Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges besassen einzelne Glieder des Geschlechts seit 1900 Grundstücke in Glashütte in Sachsen, die durch die russische Besatzermacht enteignet wurden und über deren Rückgabe bisher nicht endgültig entschieden ist.
Als Familienstiftung zählte das Gestift des Stadtrichters Johann Burckhardt zu Schwarzenberg, desssen kinderlose Frau, eine vorher verehelichte Zobel, am 04. Februar 1651 zwei Studienstipendien für Familienmitglieder und Waisen aussetzte, um die sich stammberechtigte Schneeberger beim Magistrat zu Schneeberg im Erzgebirge bewerben konnten.
Die “toten Punkte” liegen in Wiederau und Grunau, deren Kirchenbücher bis 1692 bzw. 1600 zurückgehen. Leider blieben wiederholte Anfragen in früheren Jahren bei Namensträgern in Wiederau, Zwickau Weimar, Ober-Heldrungen, Saalburg, Buchholz im Erzgebirge, Stendal und Berlin ungeachtet und daher erfolglos.
Es besteht zwar kein Familienverband, wohl aber kamen zum 27. Juli.1904 etwa 70 Geschlechtsvertreter an den Gräbern der Vorfahren zu Culmitzsch bei Berga zu einem Familientage zusammen. Das Archiv der Kap(p)hahn wurde von Friedrich Albrecht Kaphahn verwaltet. Es befanden sich darin, die bis Ende 1867 vom Pfarrer Friedrich Joseph Anastasius Kaphahn zu Culmitzsch gesammelten Familienaufzeichnungen in Abschrift und die Nachträge hierzu bis etwa 1915 über die Stämme bzw. Äste von Wiederau, Grunau und Buchholz.
An Familienbüchern waren vorhanden: Öl und Lichtbilder des 1867 verstorbenen Pfarrers Friedrich Anastasius Kaphahn und seiner zwei Gattinnen in Arnstadt in Thüringen, Charlottenburg, Weimar, Glashütte in Sachsen und Langenberg im Rheinland. Bildnisse der Grunauer Pastoren Samuel des älteren und des jüngeren Kaphahn in Öl und Stein sind leider aus der Sakristei der Kirche zu Grunau verschwunden.
(Im Original geschrieben und eingesendet von Friedrich Albrecht Kaphahn, Uhrmacher, Glashütte in Sachsen, Schulstrasse 11, ca. 1925)
Die gesammelten und Aufzeichnungen des Friedrich Albrecht Kaphahn umfassten mehr als 600 Seiten.
Von den Aufzeichnungen sind aus dem Nachlass die Stammtafeln erhalten geblieben.
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