Wales -Schweiz (Baku)

13.06.21

Nixe und Arka flogen sofort nach dem Auftaktspiel in Rom mit der nächsten Linienmaschine nach Baku, um dort das Spiel der Schweiz gegen die Mannschaft aus Wales am nächsten Tag zur verfolgen.

Während man in der Redaktion noch Schwierigkeiten hatte, die richtige Sendereinstellung zu finden, weil dieses Spiel nur über Magenta TV zu empfangen war, konnten sich die beiden Live Reporter bereits ein Bild der Manschafften machen. Sie berichteten die ersten dreißig Minuten wie Radioreporter in die Redaktion, die bis dahin noch kein Bild hatte.

Erst als Noricum am neuen Server einige Einstellungen vorgenommen hatte, konnten sie das Fernsehbild empfangen, genau in der 29. Minute, als die erste gelbe Karte gezeigt wurde.

Steffen Windschaftten fluchte: "Hätte man das nicht vorher wissen und einstellen können? Das wirft wieder kein gutes Bild auf unsere redaktionelle Arbeit!".

"Hey, wir geben uns hier die größte Mühe, ja!" rief Jun Ky ihm mit hochschnellendem Kinn hinter Steffen her, als der sich bereits umgewendet hatte.

Die erste Halbzeit verlief ohne Tor, was Steffen als Glück empfand, so hatten sie wenigstens nichts Wesentliches verpasst, wobei Arka allerdings protestierte und der Redaktion mitteilte, dass man doch schon erkennen könne, dass die Schweizer einen Spielvorteil hätten. Die Waliser seien zwar auch ins Spiel gekommen, aber den Druck machten doch die Bergbewohner der Alpen. Dies sei schließlich wichtig, wenn Wetten auf den Ausgang, oder sogar schon auf weitere Spiele der Mannschaften abgeschlossen werden sollten.

Steffen lenkte ein, gab Arka recht, und stellte sogleich eine Wette in den Raum: "Unser Reporter vor Ort hat den Überblick gewahrt, - er weiß welche Mannschaft heute im Vorteil ist, also setze ich 10.-€ auf die Schweiz!"

Sogleich kamen Gegenstimmen und Wetteinlagen für das Waliser Team.

Insgesammt würden die Gewinner nach der Einzahlung eine Summe von 235.-€ unter sich aufteilen können. Das war schon gar nicht schlecht.

"Ich mache mir Gedanken über die ...." , wollte Jun Ky gerade ansetzen, als er in der 49. Minute durch einen Aufschrei von Nixe unterbrochen wurde, als der Schweizer Stürmer Embolo den Ball mit dem Kopf in das Tor der Waliser versenkte.

Nach einer kurzen Torfeier, setzte Jun Ky erneut an: "Die Verteilung der Spielorte führt meiner Ansicht nach zu einer Bevorteilung der Mannschaften, die ein Stadion im eigenen Land erhalten haben. Die Deutschen spielen die ersten drei Spiele nur in München, während zum Beispiel die Portugiesen von einem Land in das Andere reisen müssen. Das ist doch unbequem und stressig! Wie wurden die Spielorte überhaupt festgelegt?"

"Ich glaube, da ist teuer für bezahlt worden, aber es gibt natürlich eine offizielle Version!" meinte Steffi Stern. Sie hatte im Internet recherchiert und legte sofort ihre Ergebnisse vor, indem sie am Bildschrirm erklärte:

"Die UEFA hat eine Reihe wichtiger Bedingungen für die Auswahl der Spielorte festgelegt:

- Die Spiele sind in 13 verschiedene Pakete unterteilt: 12 reguläre Pakete mit 3 Gruppenspielen und einer k.o. Runde (Achtel - oder Viertelfinale), plus einem Paket mit Halbfinale und Finale.

- Es gibt maximal ein Spielort pro Land. Dies bedeutet, dass pro Land für jedes der 13 Pakete eine Spielstadt verfügbar ist.

- Das Halbfinale und das Finale werden in einer Spielstadt gespielt.

- Jedes interessierte Land kann sowohl auf ein reguläres, als auch auf ein spezielles Paket bieten. Ein Land kann für ein Paket einen anderen Spielort vorschlagen, als für das andere Paket.

Die Gruppen werden durch Qualifikation und dann durch Auslosung bestimmt. Trotzdem möchte die UEFA verhindern, dass Fans während Gruppenspielen mehr als zwei Stunden zwischen den Spielorten hin und her fliegen müssen. Die Auslosung für die Gruppen muss deswegen so erfolgen, dass nahe beieinander liegende Länder derselben Gruppe beitreten müssen.

Eine Auslosung bestimmt dann, welche Gruppenspiele in welchen Spielorten ausgetragen werden.

Der europäische Fussballbund hat sich mit der geografischen Verteilung und den sportlichen Errungenschaften befasst.  Das Format ist wie folgt:

A.   Rom und Baku

B.   St. Petersburg und Kopenhagen

C.   Amsterdam und Bukarest

D.   London und Glasgow

E.   Sevilla und St. Petersburg

F.   München und Budapest

- und die Städte liegen selbstverständlich in Ländern, die an der Qualifíkationsrunde teilgenommen hatten und liegen nahe an einem ausgbauten und mit hohen Sicherheitseinrichtungen und -bestimmungen ausgestatteten internationalen Flughafen und bieten luxuriöse Unterkünfte."

Es gab eine kurze Diskussion, ob dies eine gerechte Verteilung gewesen sei und warum Deutschland sich nur um einen Spielort beworben haben sollte. Die Redaktion stellte außerdem fest, dass der Besuch mehrerer Spiele nur noch etwas für besser betuchte Menschen sein konnte.

Dann setzten sich aber die Walieser immer besser in Szene, zogen die Aufmerksamkeit auf sich und in der 74. Minute schossen sich die Waliser mit einem schönen Tor zum Ausgleich ein.

In der 84. Minute kam es dann zu einem umstrittenen Tor der Schweizer, welches erst von den Schiedsrichtern gegeben wurde, aber dann durch die Schiedsrichter in Lyon am Bildschirm aberkannt wurde, da es sich um Abseits handelte. Die weit entfernte Technik entschied hier über das Ergebnis und die ist nun einmal unbestechlich und hochgenau.

Die letzten zehn Minuten machten die Schweizer noch einmal richtig Druck, was zwar zu guten Szenen vor dem Walieser Tor führte und das Spiel nochmals spannend werden ließ, aber leider nicht mehr zu einer Entscheidung führte.

Der Wetteinsatz der Redaktion fiel somit an Husten Lohnsich, der als einziger auf Unentschieden mit 1:1 getippt hatte. 

 

Sportwind

Autor:

Steffen Windschatten Quelle Copyright Tauka® 2010