Dänemark - Finnland (Bukarest)

13.06.21

Bericht von Noricum Record:

Endlich mal ein Spiel mit einigermaßen gut besetzten Rängen und vielen jubelnden, schreienden und pfeifenden Zuschauern. Da merkt man wirklich, was einem an den Spielen des letzten Jahres gefehlt hatte.

Aber kurz vor der Pause, in der 43. Minute, ereignete sich ein tragisches Unglück. Anscheinend ohne ersichtlichen Grund fiel einer der Spieler einfach auf den Boden und blieb mit starrem Blick dort liegen. Es sah tatsächlich aus, als sei er tot zusammengebrochen und die Ahnung verstärkte sich, als die Rettungskräfte versuchten, ihn mit Herzstimulation und Herzdruckmassagen am Leben zu halten.

Er - es handelte sich um den Dänen Christian Eriksen, der so plötzlich kollabiiert war - wurde dann von den Rettungskräften aus dem Stadion getragen.

Steffi Stern telefonierte erst einmal mit einem Kollgen der Spiegel-Redaktion. Vielleicht wusste man dort mehr?

"Ich war früher mal auf einem Reitturnier. Wenn da ein Unfall passierte, wurden die Rettungskräfte gerufen und nach einigen Minuten kam eine Durchsage: Wir bitten die Rettungskräfte, jetzt den Turnierplatz wieder zu verlassen, damit das Turnier fortgesetzt werden kann!" erzählte sie ihm. "Aber heute scheint es ja besser zu klappen mit der Übertragung von geistiger Energie, die zur Gesundung und Lebensrettung beitragen kann und wenn das hilft, setzen wir uns hier in der Redaktion zusammen und bilden einen Ars Goetia." So hatte es Elmsfeuer Vorausschatten mit Severin Trübsal erörtert und empfohlen.

Anscheinend protestierte der Spiegel Kollege heftig, nannte dies einen Unsinn, der nur von unserer Redaktion verbreitet würde. Das Gespräch wurde kurz darauf unterbrochen, weil Stefanie wütend auflegte.

Andere Reporter, die man in den verschiedenen zugeschalteten Sendern hören und sehen konnten, meinten, das Spiel dürfe nicht fortgesetzt werden. Aber man erfuhr nach einer halben Stunde, dass Christian Eriksen im Krankenhaus stablilisiert werden konnte und somit entschloss sich die Spielleitung gegen 20:00 Uhr, dass Spiel weiter zu führen.

Besonders übel stieß mir aber der Reporter von Magenta TV auf, der zunächst beteuerte, dass er es für unrichtig und unangemessen hielte, das Spiel jetzt weiterzuführen, dann aber versprach, die Reportage fortzusetzen, gerade deswegen, um den Zuschauern die Neuigkeiten zum Gesundheitszustand von Christian Eriksen durchzugeben. Die Gelgenheit zu nutzen, einem Zuschauer zu erzählen, wie er sich vorstellen könne, dass sich die Familie um den Patienten kümmert und mit ihm leidet, fand ich wirklich geschmacklos und nicht gut plaziert. Er hätte eher den Weg bestreiten sollen, die Fortsetzung des Spiels zu bejahen und sachliche Aussagen zum Gesundheitszustand des Patienten abzugeben, wenn diese öffentlich Publik gemacht werden sollten und durften. Der Reporter wollte es sogar für möglich halten, es sei besser auch das nächste Spiel des Abends abzusagen!

Die erste Halbzeit wurde nach fünf Spielminuten in eine fünfminütige Pause überführt und dann die zweite Halbzeit angepfiffen.

In der zweiten Halbzeit fiel dann ein Tor für Finnland. Mit dem ersten Torschuss, den die Finnen abgegeben hatten, trafen sie in der 60. Minute nach einer Flanke von links und einem anschließenden Kopfball.

Ich dachte in den nächsten dreißig Minuten über den seltsamen Verlauf des Spiels nach.

Ich war auch einmal "wiederbelebt" worden, allerdings ohne das ich dies gewollt hätte. Dies hört sich seltsam an und manch einer mag nun vielleicht denken, ich hätte vermutlich suizid Gedanken gehabt, aber dies war nicht der Fall.

Ich befand mich damals in einer Arbeitsstelle in einer Redaktion, bei der Kollegen arbeiteten, die mir ständig Böses wollten. Sie unterstellten mir alle möglichen Mängel und kritisierten mich, wo sie nur konnten. Zudem kam Mobbing, bei dem mir zum Beispiel der Vorgesetze neben mir die stinkenden Socken seiner Füße unter die Nase hielt. Er zog sowieso immer die Schuhe unter dem Tisch aus, aber nun legte er sie auch noch hoch, auf den Rolltisch, der zwischen uns stand.

Als es mir zu bunt wurde, ging ich zum Abteilungsleiter und beschwerte mich. Ich sagte ihm, dass es mir dabei schlecht geworden sei und ich deswegen gerne nach Hause gehen würde und einen Arzt aufsuchen wolle. Aber der meinte tatsächlich, ich solle doch versuchen, noch etwas weiter zu arbeiten.

Schließlich tat ich so als würde ich kollabieren. Ich ließ mich zu Boden fallen und zuckte im Liegen herum. Die "freundlichen" Kollegen kamen alsgleich mit einem Herzstimulator und obwohl ich beteuerte, dass es mir bereits wieder gut ginge, setzten sie die Elektroden auf meinem Körper an. Sie beließen es nicht bei einer Behandlung. Erst als ich beinahe tot und mit starrem Blick vor ihnen lag, ließen Sie von mir ab und ein Sanitäterteam brachte mich in ein Krankenhaus, wo ich meine unglaubliche Geschichte den Ärzten erzählte.

Eine anschließende Gerichtsverhandlung erbrachte keine Genugtuung, da man mir sagte, ich hätte nicht so tuen sollen, sondern einfach den Arbeitsplatz verlassen und zu einem Arzt gehen sollen, auch gegen die Weisung meinens Vorgesetzten. Ich protestierte zwar, da ich schon einmal entlassen worden war, weil ich genau das gemacht hatte, aber die Richter wiesen meinen Fall ab.

Konnte es sein, dass der dänische Spieler auch Ärger mit seiner Mannschaft hatte, gar gemobbt wurde und deswegen einfach hilflos, aber absichtlich, umfiel?

Ich beließ es bei diesem ungeheuerlichen Gedanken und stellte fest, dass das Spiel bereits in den letzten Minuten lag. Die Finnen behaupteten ihr 1:0 und die Redaktion diskutierte noch weiter, ob man das Spiel hätte absagen sollen.

Selbstverständlich machten wir uns Sorgen um den Gesundheitszustand von Christian Eriksen, dem ich an dieser Stelle eine schnelle und vollständige Genesung wünschen möchte. Die Meldung zum jetzigen Stand lauten, dass er seine Mannschaft bereits im Krankenhaus angewiesen habe, das Spiel zuende zu bringen.

 

Sportwind

Autor:

Noricum Record Quelle Copyright Tauka® 2010