Vor mir liegt eine Straße. Ich sehe die Straße ein. Sie hat eine Kreuzung.

Die Kreuzung verläuft so, dass ich die Straße quer vor mir sehe und die kreuzende Straße entfernt sich in die Unendlichkeit. Auf der Straße ist niemand. Die Straße hat Gehwege. Auf den Gehwegen ist niemand. Die Straße ist leer.

Doch es kommt jemand.

Es kommt jemand und geht auf dem Gehweg. Er geht über die Straße, die in die Unendlichkeit führt und geht auf der anderen Seite auf dem Gehweg weiter. Er verschwindet aus meinem Blickfeld. Ich habe gesehen, wie er über die Straße ging. Er hat dabei einen Gully überquert, der auf dieser Straße eingelassen ist. Der Gullydeckel ist ziemlich in der Mitte der Straße, die in die Unendlichkeit führt.

Es kommt wieder jemand.

Es kommen Bauarbeiter. Die Bauarbeiter tragen Helme. Sie tragen gelbe Schürzen, damit man sie besser erkennt. Sie machen sich an dem Gully zu schaffen. Sie heben den Deckel ab von dem Gully. Sie füllen den Gully mit Teer. Der Gully wird mit dem Teer bis zum Rand aufgefüllt. Es ist nicht mehr zu erkennen, dass dort ein Gully war. Die Bauarbeiter gehen weg.

Es ist niemand auf der Straße.

Es kommt jemand. Es kommt jemand und geht auf dem Gehweg. Er geht über die Straße, die in die Unendlichkeit führt. Er geht auf die Mitte der Straße zu. Er geht über die Stelle, wo der Gully war. Er tritt auf den Gully, welcher keinen Deckel hat und bis zum Rand mit Asphalt gefüllt ist.  Er bleibt stecken. Er bleibt mit einem Fuß stecken. Er bleibt mit beiden Füßen stecken. Er steckt mit beiden Füßen im Teer. Er schaut sich um und versucht sich zu befreien. Aber es kommt niemand.

Es kommt wieder jemand.

Es kommt eine Frau. Sie kommt auf dem Gehweg und geht über die Straße, die in die Unendlichkeit führt. Sie geht an dem Mann vorbei, der im Teer stecken geblieben ist und geht auf die andere Seite der Straße. Der Mann ruft um Hilfe. Sie geht auf dem Gehweg weiter. Sie hat ihn nicht bemerkt. Sie hat nicht bemerkt, dass er im Teer stecken geblieben ist.

Der Mann versinkt weiter im Teer. Er steckt nun schon bis zu den Knien im Teer. Ein Mann und eine Frau kommen.  Ein Pärchen kommt.

Sie kommen und helfen denkt der Mann.

Das Pärchen geht auf dem Gehweg. Es geht über die Straße, die in die Unendlichkeit führt. Sie gehen auf den Mann zu. Er schaut sie an. Er bittet um Hilfe. Sie fangen an zu lachen. Sie lachen und gehen vorbei. Der Mann der im Teer stecken geblieben ist, sinkt weiter ein. Er steckt nun schon bis zur Brust im Teer.

Ein alter Mann kommt. Er hat einen Stock.

Der alte Mann geht auf dem Gehweg. Er geht über die Straße, die in die Unendlichkeit führt. Er bleibt vor dem Mann stehen, der im Teer steckt. Der Mann im Teer schaut ihn traurig an. Der alte Mann fragt, warum der Mann im Teer steckt. Der alte Mann schaut zu, wie der Mann bis zum Hals im Teer versinkt. Dann überquert der alte Mann die Straße und geht auf der anderen Seite auf dem Gehweg weiter.

Der Mann im Teer versinkt. Er ist weg und über ihm schließt sich der Teer.

Die Bauarbeiter kommen wieder. Sie setzen einen Gullydeckel auf die Stelle. Die Stelle an der gerade der Mann versunken ist. Die Bauarbeiter gehen. Die Straße ist leer. Auf der Straße ist niemand. Die Gehwege sind leer. Auf den Gehwegen ist niemand.

Eine Straße führt in die Unendlichkeit.

 

Tauka

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01. April 2003