Edathy hat’s geschafft

19.11.14

Nicht mehr erlaubt:

"Hey - er hat ein Foto von mir gemacht!"

Eine Gesetzesänderung, die mittelbar mit dem Fall Edathy zusammenhängt, ist wahr geworden: 

Es dürfen keine Fotos mehr von Kindern in Umlauf gebracht werden, welche Kinder nackt zeigen und auch keine Fotos von Menschen in hilfloser Situation.

Man sollte denken, dass dies ein Gesetz ist, welches wir dringend benötigten, jedenfalls, nachdem Edathy anscheinend Kinderfotos und pornografische Aufnahmen von Kindern auf den Bundestagslaptop geladen hat. Welche Leute sitzen denn da bloß im Bundestag?

Aber wirklich – ein solches Gesetzt gibt Anlass zur Sorge, denn es werden auch Eltern verurteilt, welche ihren Kindern einen freien Umgang mit ihren eigenen Fotos - also Fotos, die Kinder von sich selbst, für sich selbst besitzen und verwenden sollen, Urlaubsfotos und mitunter Nacktfotos - erlauben möchten. Das ist nun auch strafbar und Eltern haften für ihre Kinder, wenn diese ein solches Foto auf Facebook posten. Derjenige, der das Foto ansieht ist gezwungen, den Fall behördlich, also der Polizei, zu melden, sonst läuft er Gefahr, selber in eine solche Affäre hineingezogen zu werden.

Gut? Nein - denn das ist der Vorläufer zu einer Gesellschaft in welcher der Vater eines Mädchens fordert, die Polizei (und alle anderen „vernünftigen“ Menschen) sollen von sich aus reagieren, wenn jemand seine Tochter fotografiert, der Vater sozusagen gar nicht mehr einschreiten muss und jemanden erklären muss, dass dies von ihm nicht gewünscht ist, sondern die Polizei (und alle anderen) als Vertreter des Vaters aufgefordert sind, dafür zu sorgen, dass jeder, der seine Tochter in einer „anzüglichen“ Situation fotografiert hat, verhaftet werden kann und alle Veröffentlichungen untersucht werden sollten, die mit seiner Tochter in Zusammenhang stehen. Dies alles natürlich am besten so lange, - ja - so lange, die Tochter die Füße unter den Tisch des „alten Herrn“ streckt.

Es gilt das gleiche für Söhne und Mütter. Aber ich wollte damit wirklich nur auf ein Problem aufmerksam machen, welches sich mit einer derartigen Gesetzgebung ergibt und nicht die Besitzer und Besitzerinnen von Kinderpornos verteidigen:

Nämlich dem Problem einer „ehrenwerten“ Familie, welche nicht versucht, darauf zu achten sich selbst kompromissbereit und gewaltfrei um diese Angelegenheit zu kümmern, sondern einen Polizeistaat fordert, der jegliche Aufnahme untersuchen muss, welche den Vorwand einer missbräuchlichen Verwendung liefert und gleichzeitig allen anderen den Mund verbietet, und sie zur Anzeige auffordert, wenn nicht sogar zu einer Anzeige nötigt.

 

Vorsicht!

"Haut: -Nackt- und mitunter Hilflos"

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Dreckberg

Autor:

Burgunder Train Quelle Copyright Tauka® 2010