EF5 - der Tornado von Oklahoma |
17.11.13 |
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Ich schlug mir mal wieder die Nacht um die
Ohren, um die Amerikaner zu begreifen.
Bilder von zerstörten Häusern, Menschen, die von einer Sekunde auf die andere alles verloren haben und, wie so häufig bei den Menschen aus der USA, trotzdem mit einem Lachen vor die Kamera treten. Kann denn das möglich sein? Aber, als ich die Eltern eines schwarzen Mädchens sehe, welches ums Leben gekommen ist, begreife ich, dass es nicht nur für die Kamera ist. Diese bewundernswerten Leute haben es geschafft, sich einem Leben verschreiben, welches es fordert auch dann freundlich zu sein, wenn einem ohne Zutun etwas wirklich Schlimmes passiert und diese Freundlichkeit in dieser Situation mit lächeln und Lachen zu verbinden. Natürlich sehe ich auch die versteckte Absicht der Fernsehgesellschaften, auf diese Weise für Gelder über Spendenzahlungen zu werben. Man zahlt sicher leichter, wenn man Menschen sieht, denen man nichts böses wünscht und die dazu ihr eigenes Kind bei einem solchen gewaltigen Naturereignis verloren haben. Und ich erkenne zwangsläufig die Gefahr: Die Menschen holzen die Wälder ab, bauen damit Häuser beheizen sie mit Holz und anderen "umweltschädlichen" Stoffen und schaffen die Voraussetzungen für die Tornados. Statt Steinhäuser zu bauen und mit Kellern, wie in Europa üblich, für ein sicheres Rückzugsgebiet im Hause zu sorgen, werden mit den Spenden wiederum Holzhäuser gebaut und dafür gesorgt, dass weitere Waldgebiete dem fortschreitenden Vernichtungsfeldzug gegen die Natur zum Opfer fallen. Sie wehrt sich inzwischen deutlich sichtbar und immer mächtiger werdend, gegen den Menschen. Man kann sich mit den Betroffenen solidarisieren und mit ihnen trauern weil es schlimm ist, wenn etwas passiert, was einer Familie ohne Grund Schaden zufügt und sollte dies auch tun. Die Amerikaner sind unsere Freunde, unsere Verbündeten und oft auch unsere Vorbilder. Doch die Bilder zeigen mir im Wesentlichen, dass die Situation für die Amerikaner immer schlechter wird. Sie geraten unter einen starken Druck, der über die natürlichen Kräfte von Hurrikanen und Tornados ausgeübt wird. Schuldige gibt es nicht, jedenfalls keine einzelnen und auch keine Länder, welche sich über eine Flagge oder eine Grenze identifizieren ließen. Wird es dem amerikanischen Bürger gelingen, auch keinen Schuldigen zu suchen und die vielen Waffen, welche sie besitzen, in einer Notlage nur dann einzusetzen, wenn ein anderer Mensch den Waffenbesitzer tatsächlich mit dem Leben bedroht? In Moore sind Menschen betroffen, welche, allem Augenschein nach nicht arm sind, westliche, amerikanisch geprägte Grundsätze vertreten und vermutlich zu den Befürwortern des Besitzes von Waffen gezählt werden müssen. Tritt sich in solchen sozialen Gefügen ein Zustand des Chaos ein, wird es interessant zu erfahren, wie die Menschen reagieren. Aus europäischer, deutscher Sicht ist die Gefahr von ungezügeltem Waffengebrauch überdeutlich zu erkennen. Das Risiko ist vorhanden und es ist gut, wenn man dieses Risiko von vorneherein mindert, indem man Waffen generell verbietet. Die Erkenntnisse aus diesem EF5-Ereignis können uns einen Einblick geben in die Möglichkeiten, Ruhe und Ordnung zu halten, zwischen schwer bewaffneten Menschen, welche von einem tragischen Unglück heimgesucht werden und damit hat Präsident Obama recht, wenn er erklärt, dass diese Menschen nun im Fokus der Hilfe stehen. Sie stehen nach diesem Tornado aber auch im Fokus der Beobachtung und werden es vermutlich lebenslang bleiben. |
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Autorenteam: Arka und Elfetè |
Quelle |
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