Die Entdeckung der Insel „Salute Sgotda“ |
17.11.13 |
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Im
Jahre 2006 wurde an der Burg Endschatten unter den Gewölben, welche zu
den Dächern des Gemäuers führen, in einem geheimen Gang eine Truhe
entdeckt, die Pläne zu einem Schatz im Meer enthielten. Zu den Plänen
fand man Logbuch, Dokumente des Schiffes „Tropos“ und eine
Besitzurkunde für eine Insel. In den
Aufzeichnungen des Kapitäns der Tropos wurde die Entdeckung dieser
unbekannten Insel beschrieben. Daraus ging hervor, dass der Insel
kleinere Riffe vorgelagert waren und sich dort eine Stelle im Meer
zwischen den Felsen befand, die seltsam hellbläulich schimmerte und nachts
von einem Leuchten erfüllt war. Der Kapitän der Tropos, S.T. Kückelchen, entdeckte in einem Tauchgang, dass die Bucht zwischen den Felsen angefüllt war mit Gold. Die Felsen des Riffs unter dem Meer waren aus purem Gold und hatten durch den Abrieb im laufe der Zeit eine sandige Ablagerung feiner Goldkörner und Goldstaubs um die Felsen verteilt. Der Sand bestand somit gleichsam aus Körnern, die mit goldigem Puder überzogen waren. S.T. Kückelchen
segelte nach Hause und meldete beim Amt einen Claim, mit der Bezeichnung
„Salute Sgotda“ an, der das Gebiet umfasste, wo er die Insel gefunden
hatte. Er musste sein gesamtes Erspartes hergeben, um die Eintragung des
Claims zu bezahlen und die Beamten stellten natürlich Fragen, aber S.T. Kückelchen
gab keine Antworten, die seine Entdeckung verrieten. Die Eignerin des Schiffes, Frau Angelina Stern, wurde aufmerksam auf das Treiben und hatte bald den Verdacht, dass Kückelchen etwas entdeckt haben musste, was auch für sie von Interesse sein konnte. Gegen die Anmeldung des Claims konnte sie nun nicht mehr viel machen, dennoch legte sie Widerspruch ein und ließ ihr Schiff klar machen, um sofort zu der angegebenen Stelle aufzubrechen. Auch S.T. Kückelchen befahl seiner Mannschaft das Schiff klar zu machen und obwohl es ihm von Frau Stern untersagt worden war, lief auch er aus, zu seiner Insel.
Als er an der Stelle seines Claims im Meer eingetroffen war, fand er Frau Stern auf ihrem Boot vor, welches in der Nähe der Bucht, wo das Gold lag, ankerte und auf dessen sie bei einer Tasse Kaffee an Deck Zeitung las. Kückelchen setzte in einem Beiboot zu Angelina Stern über und unterhielt sich mit ihr. Sie hatte ihn schon erwartet und wollte ihm ein Angebot machen. Deswegen war sie ihm nicht böse, dass er sich ohne ihr Einverständnis zur Insel hingemacht hatte. Sie hätte ihn aber dafür ins Gefängnis bringen lassen können. Angelina
Stern verlangte nun eine Beteiligung an der Insel, die Kückelchen entdeckt
hatte. Kückelchen verhandelte lange mit ihr, aber sie wurden sich nicht
einig. Deswegen ruderte Kückelchen zurück zur Tropos. Frau Stern hatte
ihm untersagt, die Anker lichten zu lassen und wegzusegeln, aber das hatte
er auch nicht vor. Er ließ die Tropos mit der Strömung genau zwischen
die Felsen treiben, unter denen das Gold lag und warf dort weitere Anker. Frau Stern gefiel das gar nicht und sie drohte Kückelchen, ihn verhaften zu lassen, wenn sie wieder zurück sein würden. Doch Kückelchen wollte gar nicht zurück. Er fand auf der Insel alles was er für sich und seine Mannschaft zum Leben brauchte und die Sache mit dem Boot würde irgendwann verjähren, wenn er nur lange genug wartete. Frau Stern tobte vor Wut, ließ es sich aber nicht anmerken, sondern lud Kückelchen zu weiteren Verhandlungen ein. Sie versuchte es mit der Kunst der Verführung, setzte Wein und Liebesdrogen ein und bald landete Kückelchen sogar bei ihr im Bett und schlief in ihren Armen ein. Während er nach einer langen Liebesnacht schlummerte, sagte sie sanft zu ihm, dass sie ihn behandeln wolle wie seine Mutter, wenn er ihr 90% gebe. Am nächsten Tag sprach sie gleich beim Frühstück mit Kückelchen darüber und meinte vorwurfsvoll, dass er ihr noch nicht alles gegeben habe, heute Nacht. Kückelchen erinnerte sich nicht an das, was sie ihm in der Nacht im Schlaf sagte, sondern fühlte sich auf seine Mannesehre angesprochen. Darauf wurden es noch weitere Nächte voll von zärtlichen Umarmungen und sie verlangte immer mehr. S.T. Kückelchen
kam irgendwann ins Bewusstsein, dass es ihr nicht nur um die Liebesnächte
mit ihm ging, sondern auch um etwas anderes. Er sprach Angelina darauf an
und erhielt von ihr die Antwort, dass dies ja wohl eine ganz andere Sache
sei und sie natürlich auf ihr Recht als Eignerin der Tropos bestehen müsse,
90% Prozent der Insel zu verlangen. Kückelchen hätte beinahe ja gesagt, denn er war nun schon verliebt in Angelina Stern, aber es störte ihn etwas. Innerlich dachte er andauernd: „Sie behandelt mich wie meine Mutter!“ Das war ihm zunehmend unangenehm, denn seine Mutter war eine herrschsüchtige, ja sogar tyrannische und verlogene Frau. Deswegen verließ er eines Nachts plötzlich das Schiff und ging zurück auf die Tropos. Er sagte zu Angelina, dass er Abstand brauche und sich wieder auf seine Aufgaben konzentrieren müsse. Angelina wurde zornig und nannte ihn einen Kerl der doch noch an den Mann im Mond glauben würde. Sie erreichte aber nicht, dass Tropos ihr entgegenkommen schenkte. Er wollte
die Insel für sich.
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