Das Gleichnis vom Lamborghini

17.11.13

Yussif war ein gläubiger türkischdeutscher, kurzsichtiger Muslim und nicht dumm, denn er beschäftigte sich oft mit der Geschichte, sowie den Unterschieden des christlichen und des muslimischen Glaubens. 

Der Mann mit den schwarzen Haaren und dunklen Augen erwachte eines Morgens in seinem Bett und blickte in Richtung des Fensters. Dort sah er eine Radnetzspinne in seinem Zimmer. "Oh, Allah, eine Spinne in meinem Schlafzimmer!" rief er erschrocken aus. Dann sah er eine zweite Spinne in der Nähe der ersten und erschauderte wiederum.

Er ging zum Fenster und öffnete die Jalousie. Im hellen Tageslicht erkannte er, dass es sich bei den vermeintlichen Spinnen um die Enden der Funkantennen eines ferngesteuerten Lamborghinis handelte, den er gestern seinem Sohn zum Geburtstag geschenkt hatte. Der Sohn hatte den Wagen im Schlafzimmer der Eltern geparkt und die Fernsteuerung auf dem Tisch abgelegt. 

Die Drahtenden der Antennen waren mit einem fingernagelgroßen, roten Kunststofftropfen überzogen und ragten in den Raum hinein. Yussif hatte den Draht wegen seiner Kurzsichtigkeit nicht erkannt und auf Kreuzspinnen geschlossen, die sein Schlafzimmer bevölkern.

Nun kam Yussif ins Grübeln:

Wenn er selber in der modernen Welt schon solche Sinnestäuschungen erlebte, wie mochte es dann den Gläubigen vor zweitausend Jahren ergegangen sein, als es noch keine Brillen und Hörgeräte gab. Die hatten bestimmt andauernd solche phantastischen Erlebnisse. Konnte es da nicht sein, dass die Leute der damaligen Zeit, solche Geschichten, die sie vermeintlich mit eigenen Augen gesehen hatten, weitererzählten und aufschreiben?

Konnten die Geschichten des alten und neuen Testaments auf diese Weise mit den beschriebenen Wundern und gottesmächtigen Naturereignissen entstanden sein? Ihm ging ein Licht auf: ".. die Erzähler und Schreiber und Geistlichen der großen Religionen verwenden derartige Begebenheiten, um sie für ihre Zwecke zu nutzen!" rief er aus.

Befriedigt ging er zu seiner Familie an den Frühstückstisch, um ihnen von seinen Gedanken zu erzählen.

 

(...die Redaktion wünscht allen Mitgliedern und Anhängern einer Religion -und den anderen natürlich auch- gute Gesundheit ...) 

 

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Autor:

Nostra Dam Schatten

Quelle

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