Krank von Betten

17.11.13

Einer Angestellten im Bettengewerbe ist die Arbeit nicht leicht. 

Sie soll ständig alleine die Betten umstellen, beziehungsweise Matratzen hin und her bewegen und alles was darauf oder darinnen ist, muss auch noch runter. Das ist Schwerstarbeit. Aber dies ist nicht der Grund für eine übliche Krankheit dieses Gewerbes.

Durch das ständige "Alleine sein" werden die Bediensteten allmählich dazu verführt, sich mit den Betten zu unterhalten. Da werden Gespräche geführt, wie z.B.: "Du liegst mir im Weg!" oder "Dort solltest du doch nicht rumliegen!" Manchmal auch sehr intime Monologe: "Mann bist du heute wieder schwer!" oder "Beweg dich selber!"

Welche Frau hätte nicht auch schon davon geträumt mit seinem Bett zu schmusen und es zärtlich zu besprechen, vielleicht sogar auf Französisch. 

Jedenfalls muss Mann sich nicht wundern, wenn Frau nach Hause kommt und das Bett mit dem Haushalt verwechselt und eher mit dem Bett spricht, als mit dem eigenen Ehemann.

Die Bettenindustrie verdient nicht schlecht. Bei einem Jahresumsatz von 240.000.-€ pro Studio und Fertigungskosten von einigen Euro (ca. 30.-€ pro Matratze), sind die Gewinnspannen hoch. 

Aber zurück zur Krankheit. 

Die Bettenindustrie fördert die Steigerung der psychischen Kommunikationsabhängigkeit mit Betten.

Nach jahrelangen intensiven Gesprächen mit den Betten, werden die Angestellten oft zu Schulungen geschickt. Wahrscheinlich sollen die Redewendungen dort überprüft werden. Die richtige Ansprache will eben gelernt sein und solch ein Bett darf nicht unhöflich, oder gar kratzbürstig behandelt werden, da es sich sonst nicht gut verkauft. 

Betten, so wird vermittelt, haben eine Seele und die strahlt auf die Käuferinnen und Käufer aus. 

Das sich die Basis einer Bettenburg als Heimat eines Traumjobs darstellt und der Neid der Kunden auf der Verkäuferin eines gut zur Schau gestellten Bettes lastet, ist nicht verwunderlich.

Deswegen ist es bei den immensen Umsätzen zu empfehlen, mehr als nur eine Person in der Bettfalle zu belassen. Es kann  nichts schaden drei, oder sogar vier Personen ins Bettengeschäft zu involvieren, damit ein psychisches Dahinvegetieren vermieden wird. 

Vom Standpunkt der Gesundheit aus sollte den Betreibern von Bettgeschichten eine Verpflichtung auferlegt werden, mehr als eine Person gleichzeitig an die Matratze zu lassen, ohne die Kosten pro Bettengeschäft zu erhöhen.

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DEAKTIV

Autor:

Nicky Kult Copyright Tauka® 2005