|  | Konzentration | 17.11.13 | |
| Konzentrische Kreise um einen Punkt beschreiben
      modellhaft die Grenzlinien der Konzentrationen. Dazwischen herrschen
      Bereiche ähnlicher Konzentrationen (ähnlich einem Kategoriemodell) Beschreiben wir das Gefühl, wenn wir uns auf etwas konzentrieren,
      kommen wir an ähnliche Grenzen. Wird eine Grenze überschritten, wird ein
      neuer Sachverhalt verstanden, eine Idee stellt sich ein, oder es kommt zu
      einer anderen Reaktion. Wir werden ruhiger, beginnen zu interpretieren, während
      wir lesen und vergessen, was um uns herum vorgeht und passiert. Auch der gegenteilige Effekt  kann sich einstellen. Wir fangen zunehmend an nervöser zu
      werden, es fällt schwerer aus, sich auf das zu konzentrieren, was wichtig ist
      und Nebensächlichkeiten werden mit in den Zusammenhang hineingedacht. 
 Sich zu konzentrieren erfordert Ausdauer und kann geübt werden. Zunächst ist es wichtig, alle störenden
      Begebenheiten auszuschalten. Da sind zum Beispiel der Fernseher, das
      Radio, die tickende Uhr, oder intensive und effektvolle Beleuchtung. Was
      davon stört, sollte ausgeschaltet werden und die Konzentriertheit stellt
      sich viel leichter ein. Wird einmal der Punkt erreicht, an dem wir entspannt
      und konzentriert zugleich an etwas arbeiten, stellt sich meist auch ein
      harmonisches Gefühl ein. Eine gute Beziehung zu allem was um uns herum
      existiert, gleich ob wir es nun wahrnehmen, oder nicht. „Good vibration's“,
      sozusagen, die auch in den spirituellen Erfahrungen von Joga oder anderen
      Entspannungsübungen auftreten. Wir haben die erste Grenze überschritten und stellen fest, dass es uns leichter fällt, Informationen aufzunehmen. Wir lesen intensiver, arbeiten feiner, sprechen genauer ertasten besser und sehen schärfer. Der nächste Schritt zu diesem Ansatz der
      Konzentration ist die Verarbeitung der aufgenommenen Informationen und
      Eindrücke. Es beginnt sich ein unterbewusster Vorgang einzustellen, der
      es uns ermöglicht mehrere Schritte gleichzeitig zu Durchdenken, während
      wir konzentriert weiterarbeiten. In unserem Gehirn hat etwas stattgefunden. Die ausgeübte Tätigkeit entwickelt sich zu einer Art Automatismus und ein Geflecht von Neuronen, Nervenbahnen und Synopsen hat sich zusammengefunden, die Tätigkeit akkurat zu steuern, sie von andersartigen Ausführungen abzugrenzen. Die konzentrierte Arbeit hat sich im Gehirn niedergeschlagen und dort ein virtuellen Ablauf der Arbeitsprozesse hinterlegt. Der Prozess ist verstanden und unsere Arbeit wird konzentriert durchgeführt. Dieser Vorgang ist zum Beispiel dann gegeben, wenn wir ein Cupi malen, etwas lesen, oder schreiben oder anderweitig arbeiten. Es gibt aber auch eine weiteren Ansatz der Konzentration auf eine Arbeit. Dieser Ansatz bildet sich um einen unverstandenen Prozess, der seine Eigenschaften solange verbirgt, bis man alle Einzelheiten zusammengetragen hat, einen Vorgang hinreichend zu erklären. Diesen Vorgang nennt man allgemein „Forschen“. Dabei geht es darum, verschiedene Methoden zu
      entwickeln, die dem Ziel, der Erklärung eines Vorgangs, näher kommen.
      Dieser Ansatz gleicht eher einer Fragestellung, die auf eine Antwort
      wartet. Hierbei ist es gar nicht wichtig, wer forscht. Ob es
      etwa ein Professor an einer Universität ist, der 
      Fragen zu beantworten versucht, welche noch niemals vorher gestellt
      worden sind, oder ein Kind, dessen Fragestellung mit Leichtigkeit hätte
      beantwortet werden können. Es kommt allein auf die zielgerichtete Arbeit
      an, die Konzentration auf diese Problemstellung und die Entdeckung der
      Antworten mit eigenen Methoden und Mitteln. Dieser Prozess kann
      erlernt werden und die Methoden und Mittel, welche zur Zielerreichung
      notwendig sind können aus einer Unzahl von Möglichkeiten herausgefiltert
      werden. 
       Wenn ein Kind zum Beispiel verstehen möchte, wie eine Tür funktioniert, die ins Schloss fällt und abgeschlossen werden soll, kann es die Scharniere genau betrachten, die Drehbewegung der Türe nachvollziehen und sehen wie die Türe schließt. Vielleicht auch noch wie, der Schließmechanismus sich dabei in die Türe hinein schiebt, bis er dann vollständig im Rahmen verschwindet. Dieses
      Nachvollziehen geschieht allein durch die Beobachtung. Für das vollständige
      Verstehen des Vorgangs aber, ist es notwendig die gesamte Türe auszuhängen
      und den Schließmechanismus auszubauen und genau zu untersuchen.  Dazu lassen sich,
      unter Zuhilfenahme des Internets, Zeichnungen abrufen, welche die Schließmechanismen
      darstellen. Vielleicht finden sich sogar Filme zum Thema und erklären
      bereits die Funktionsweise einer Türverriegelung. Der tatsächliche
      Ausbau sollte erst zuletzt vorgenommen werden, und unter Beisein einer
      Person, die etwas davon versteht. Doch Vorsicht ist
      geboten, denn wer sich zu sehr auf Schlösser und Schließmechanismen
      konzentriert, der läuft Gefahr, eines Tages von einem besseren Schloss
      eingeschlossen zu werden, als er es zu öffnen vermag. | |||
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| Autor: | Frank Gutglaube | Copyright Tauka® 2005 | |